Im August 2024 trafen sich der Gründer des Berry Museums, Dr. med. P.R. Berry IV, die Mitarbeiterin Cornelia Schwab und der Filmemacher und Autor Alexander Kluge in Sils Maria zum Gespräch. Es war eine spontane Begegnung. Dieses intensive Gespräch legte den Grundstein für die Ausstellung Kluge-Berry-Werkstatt. Sie präsentiert unbekannte Werke des Malers und neue Werke von Alexander Kluge, die dessen Bilder kommentieren.

Kluges Arbeiten sind u.a. inspiriert von Aby Warburgs Bilderatlas Mnemosyne und dessen Kriegskartothek. An solchen Konstellationen ist die hier entstehende Werkstatt grundlegend interessiert. Die Ausstellung beginnt als Work in Progress zum Jahreswechsel 2024/25 im Untergeschoss des Neubaus des Berry Museums. Der Werkstattcharakter erlaubt, dass noch während der Ausstellungszeit weitergearbeitet wird und auch die Kooperation mit anderen Künstlern und die Kommentierung anderer Kunstwerke möglich bleibt.

Die «Kluge-Berry-Werkstatt» lädt dazu ein, Kunst und Geschichte aus neuen, herausfordernden Blickwinkeln zu erleben – visuell eindrucksvoll, intellektuell tiefgreifend und zeitlos relevant.

Alexander Kluge, eine der Geistesgrößen unserer Zeit, interpretiert das Werk und Leben von Peter Robert Berry II auf visionäre Weise. Man sieht bisher unbekannte Werke des Malers und Werke von Alexander Kluge, die dessen Bilder kommentieren. Dabei geht es um Themen wie «Longue Durée», «Gewalt und Krieg» und «die Eleganz der Tiere bei Überwindung der Schwerkraft» sowie um das Engadin. Zu Ehren des Vaters des Malers, des Regimentsarztes und Mitgründers des Badeortes Sankt Moritz P. R. Berry I, der im Ersten Krimkrieg (1853-1856) diente, sind auch Bildsequenzen zu diesem Krieg zu sehen. Die Ausstellung zeigt Bilder auf Aluminium und Holz, Monitore und eine Installation als Mehrfachprojektion mit dem Titel: «Die Utopie wird immer besser, während wir auf sie warten».

Wir danken allen Partnern und Förderern, die diese außergewöhnliche Ausstellung unterstützt haben. Unser besonderer Dank gilt der Engadin Tourismus AG St. Moritz.

Der SPIEGEL-Literaturkanon von Oktober 2024 nennt sein Buch «Chronik der Gefühle» unter den hundert besten seit1924. Mit Gerhard Richter publizierte er das Buch «Dezember», in welchem Richter Bilder aus dem Dezember in Engadin zeigt und Kluge für jeden Dezembertag Geschichten schrieb. Das aktuelle Buch mit dem Maler Anselm Kiefer «Klugheit ist die Kunst, unter verschiedenen Umständen getreu zu bleiben» publizierte der Suhrkamp Verlag im November dieses Jahres. Aus diesem Jahr stammt auch der bei Spector Books in Leipzig erschienene Band «Der Konjunktiv der Bilder». Eine Ausstellung bei e-flux in New York im Juni 2024 gründete sich auf die englische Ausgabe dieses Buches und vier damit verbundene Film- und Ausstellungsabende mit dem Titel «The Dragonfly’s Eye». Die jüngsten Ausstellungen waren: Palazzo Diedo | Berggruen Institute, Venedig, «Adventures of Enlightenment», kuratiert von Hans Ulrich Obrist und Adriana Rispoli und «Onside / Offside», Rathaus Galerie München.