Peter Robert Berry II
(1864 – 1942)
Peter Robert Berry hat in Tagebüchern und zahlreichen Briefen die Stationen seines Lebens festgehalten. Dieses ist bezeichnend für eine Zeit des Umbruchs: Die Wandlung vom «fashionablen» Kurarzt hin zum zurückgezogen lebenden Maler verdeutlicht den Konflikt zwischen der Welt der Gäste und Sommerfrischler und dem Wunsch, sich mit dem Engadin nicht allein als touristisch besetzter Landschaft auseinanderzusetzen.
Reich an Interessen und Neigungen, der Musik verbunden, dem Schreiben verpflichtet, galt seine besondere Neigung der Malerei. Als zentrales Vorbild ist Giovanni Segantini zu nennen, den er persönlich kannte und bewunderte. Beim Bergeller Künstler Giovanni Giacometti suchte er früh Rat und fand entscheidene Unterstützung in seinem Wunsch zu malen.
Biografie
Peter Robert Berry II wird am 11. September 1864 als ältester Sohn des Kurarztes Peter Robert Berry I und seiner Frau Cecilia Berry-Stoppani in St. Moritz geboren. Nach dem Besuch der Kantonsschule in Chur studiert er an den Universitäten Zürich, Heidelberg und Leipzig Medizin. Nach der Dissertation 1892 arbeitet er für kurze Zeit an einem Londoner Krankenhaus.
1893 nimmt er die Stelle des leitenden Arzts der «Heilquellen-Gesellschaft» St. Moritz-Bad an. Nach der Verlobung mit der reichen Amerikanerin Kitty Spalding gibt er 1895 diese Stellung jedoch auf und verbringt seine Zeit in Paris und Berlin mit zusätzlichen Studien insbesondere der Chirurgie. Trotzdem entsteht in dieser Zeit sein Wunsch, Maler zu werden und als Künstler zu reüssieren. Nicht zuletzt deshalb wird die Verlobung 1896/97 aufgelöst und P. R. Berry kehrt ins Engadin zurück.
Er lernt den Maler Giovanni Segantini kennen, dessen Projekt eines Engadiner Panoramas für die Pariser Weltausstellung von 1900 er eifrig unterstützt. Der Wunsch zu malen, ist in dieser Zeit der Selbstfindung und der Zweifel besonders ausgeprägt. Seine Versuche mit Farbstiften und Pastellfarben können ihn nicht befriedigen. 1898 wendet er sich deshalb an seinen Freund Giovanni Giacometti mit der Bitte, ihn in die Kunst des Ölmalens einzuführen. Doch am 28. September 1899 stirbt Giovanni Segantini an einer Unterleibsentzündung auf dem Schafberg bei Pontresina.
Unten ein kleines Dokument aus dem Leben von Peter Robert Berry II. 1935 erhielt der Maler Besuch von Viktor R. Pfrunder, der die Szenen auf Film aufzeichnete.